Neue Analysen braucht die Big Data Welt

Daten gewähren Aufschluss über die Bedürfnisse des Kunden. Der Datenstrom wird jedoch erst durch die Analyse zum wertvollen ökonomischen Instrument.

Die klassische Datenanalyse folgt den Methoden der Statistik. Diese Vorgehensweise ist sinnvoll, um Rückschlüsse zu ziehen, die nicht personenspezifisch sind. Beispielsweise das mathematische Verhältnis von Frauen zu Männern in einem Datensatz. Auf diese Art gewonnene Einblicke bergen ein Potenzial für Statistiker, für Business Analytics sind sie nur bedingt geeignet.

Während Daten im analogen Zeitalter von externer Stelle erhoben wurden, liefert der Internetnutzer in Zeiten von Big Data die Informationen selbst. Früher mussten Analytiker das Material mühsam zusammentragen. Werberelevante Interessen des Kunden blieben meist im Verborgenen.

Soziale Netzwerke generieren einen endlosen Datenstrom aus spezifischen Detailinformationen, mit enormem Potenzial für Business Analytics.

Die Methoden der Statistik führen nicht länger zum Ziel. Die Zusammenfassung der Interessenslage einer allgemeinen Zielgruppe ist weniger zielführend, als die Bedürfnisse des Individuums zu analysieren.

Die Analyse entfaltet nur dann ihr Leistungsvermögen, wenn der Schritt von der statistischen Erhebung hin zur Detailanalyse gelingt.

Big Data generiert täglich neue Informationen, die analysiert werden müssen. Veraltete Daten sind für Werbezwecke von geringem Wert. Allgemeingültige aussagen sind angesichts des hohen Datenaufkommens unmöglich zu treffen. Nur wer für jede Einzelperson ein Interessenprofil anlegt, kann maßgeschneidert auf die Wünsche des Kunden eingehen. Die konsequente Umsetzung jener Maßnahme ist ein effektiver Weg zur Umsatzsteigerung. Die Kehrseite ist der entstehende Mehraufwand.

Reichte einst eine Marketingabteilung aus, sind nun IT-Spezialisten erforderlich, um dem Konsumenten zielgerichtet Angebote zukommen zu lassen. 

Um die enormen Datenmengen zu bewältigen, ist Software notwendig, die dieser Aufgabe gewachsen ist. Hadoop bietet Ihnen die Möglichkeit, Daten vollautomatisch auszuwerten. Das Programm basiert auf Java, der Quellcode ist einsehbar, es handelt sich also um ein Open Source-Computerprogramm. Der Analyse liegt der von Google entwickelte MapReduce Algorithmus zugrunde. Darüber hinaus fließen Vorschläge aus dem konzerneigenen Dateisystem in die Berechnungen ein. Hadoop wurde für den Einsatz auf Computerclustern konzipiert. Der Begriff beschreibt einen Verband aus untereinander vernetzten Rechnern. Wer die Datenanalyse selbst durchführt, statt auf die Dienstleistungen von Drittanbietern zurückzugreifen, erhält Informationspakete in Echtzeit. Für Unternehmen resultiert daraus die Chance, sekundenschnell auf Trends im Datenstrom einzugehen. Fehlgeleitete Werbekampagnen können Sie dadurch gezielt vermeiden.

Neben den Möglichkeiten, die aus der hohen Datenverfügbarkeit resultieren, entstehen Herausforderungen.

Klassische Methoden der Datenerhebung, wie zum Beispiel Umfragen bergen einen entscheidenden Nachteil: Sie sind statisch. Eine vor einigen Wochen durchgeführte Erhebung ist von geringer Aussagekraft. Wenn Sie stichhaltige Aussagen treffen möchten, brauchen Sie tagesaktuelle Daten.

Eine der größten Schwierigkeiten besteht darin, die Zwischentöne aus den vorhandenen Informationen herauszulesen. Zwar bietet Software die Möglichkeit Interessen auszuwerten, den Wahrheitsgehalt vermag jedoch kein Computerprogramm bewerten. Die Trennung von relevanten und unbrauchbaren Daten kann ausschließlich manuell vorgenommen werden.

Die Visualisierung des Datenmeers gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben, die aus der Digitalisierung resultieren. Computer lesen die Daten anhand mathematischer Grundsätze, Menschen bevorzugen hingegen eine optische Darstellung. Der Versuch das Problem zu lösen, hat einen Teilbereich der Informatik hervorgebracht, das sogenannte Data-Mining. Da die einzelnen Informationen in Relation zueinanderstehen, ist eine stringente Aufteilung selten möglich. Moderne Visualisierungsprogramme ermöglichen die Interaktion des Nutzers.

Big Data erleichtert Unternehmen die Erschließung neuer Geschäftsfelder in Rekordgeschwindigkeit.

Der Datenaktualität kommt eine zentrale Rolle zu. Nur wer permanent die Trends im Internet analysiert, zieht einen Vorteil aus dem Datensee.

Welches Potenzial die Analysemethoden des 21. Jahrhunderts bergen, zeigen Digitalkonzerne eindrucksvoll. Daten sind mehr als nur Bits und Bytes; sie sind der Seismograf für Entwicklungen am Markt.

comments powered by Disqus