Die Verwechslung von Daten, Informationen und Wissen

Mit der fortschreitenden technischen Entwicklung und der begonnenen Virtualisierung der Arbeitswelt und Produktion hat sich die Zahl der erfassbaren Daten und die Informationsströme vervielfacht. Umso entscheidender für Ihre betriebswirtschaftliche Beurteilung ist auch ein ganz grundlegendes Verständnis der Problematiken: Worin unterscheiden sich Daten, Informationen und Wissen? Denn die oft synonym verwendeten Begriffe liegen in ihrer Bedeutung weit auseinander - nur eine saubere Trennung hilft dabei, die vermeintliche Daten- und Informationsflut zu bändigen.

Daten, Informationen, Wissen - ein streng hierarischer Aufbau

Selbst der Gesetzgeber ist nicht in der Lage, diese Begrifflichkeiten sauber auseinanderzuhalten. So wird beispielsweise im Datenschutzgesetz nicht zwischen Daten und Informationen unterschieden - darüber hinaus werden in anderen Gesetzen, die Begriffe Daten und Informationen anders definiert. Zwar herrscht auch in den Wissenschaften keine einheitliche Definition, dennoch wird einem Konsens gefolgt, der eine hierarische Ausrichtung dieser Begriffe vornimmt.

Demnach sind Daten die unterste Stufe dieser Hierarchie. Sehr allgemein kann das jeder Reiz sein, der durch ein Sinnesorgan wahrgenommen wird. In einem engeren Sinne und für eine Diskussion in einem Unternehmenskontext interessant sind Daten jede Zeichen- und Ziffernfolge - durch eine grobe Verarbeitung, wie es bei jeder Datenerhebung geschieht, belässt Daten somit bei Daten. Werden diese Daten mit einer Bedeutung angereichert, die Ziffern- oder Zeichenfolge also mit einem beschreibenden Element verknüpft, entsteht eine Information. Aus dem Datum "189" wird mit dem Zusatz "Körpergröße in Zentimetern" also eine Information (diese Leistung wird ebenfalls meist bei der Erhebung erbracht). Die menschliche Verarbeitung dieser Informationen und die weitere Verknüpfung mit Erfahrungen und Fähigkeiten im weitesten Sinne schafft dann Wissen. Wissen ist somit die Interpretation von Informationen und steht am Ende dieser hierarchischen Kette.

Gefahren durch die Verwechslung der Begrifflichkeiten und Vorteile einer sauberen Trennung

Allein die Begriffe in ihrer Bedeutung sauber zu trennen, hilft Ihnen im unternehmerischen Alltag enorm weiter. Nicht nur wird so eine verständliche Grundlage für alle beteiligten Personen im Unternehmen geschaffen, sondern es hilft entscheidend dabei weiter, Problemfelder abzugrenzen und zu beschreiben. Es ist also leichter möglich zu erkennen, auf welcher Hierarchieebene das Hauptproblem liegt. Wenn am Ende zu wenig Wissen aus einer Fülle an Daten gezogen wird, ist das ein anderes Problem als eine zu geringe Datenmenge, die nicht in ausreichend Wissen umgewandelt werden kann. Ein Verwischen der Begriffe verwischt auch die Möglichkeit, das Problem an der richtigen Stelle zu erkennen.

Des Weiteren erlaubt die hierarchische Trennung eine bessere Beurteilung, ob einzelne Daten zum Beispiel redundant sind, weil sie in anderer Form bereits erhoben sind. Redundante Daten binden Kapazitäten und lassen sich nicht in mehr Informationen und damit in ein Mehr an Wissen umwandeln. Auch auf der Ebene der Informationen ist durch klare Abgrenzung zum Beispiel leichter eine Informationsverdichtung möglich. Körpergröße und Gewicht könnten zu einer neuen Information (BMI) umgewandelt werden - eine kompakte Information. Die komplexe Verbindung dieser Informationen, um Wissen zu schaffen, beispielsweise durch statistische Analysen, wird durch sinnvolle Reduzierungen oft erst möglich. Big Data ist irrelevant, wenn daraus nicht konkretes Wissen abgeleitet werden kann.

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